Beratung

Alle Formen des gemeinschaftlichen Wohnens stellen bei AWIG seit seiner Gründung einen besonderen Schwerpunkt bei seinen Aktivitäten dar. Wir widmen uns dem gemeinnützigen Anliegen, den Gedanken des gemeinschaftlichen Wohnens an Interessierte zu vermitteln und zu verbreiten und helfen dabei vor allem älteren Menschen in schwierigen Lebenslagen durch praxisbezogene Beratungs- und Unterstützungsangebote. Unser Verein arbeitet dabei mit sozialen und kommunalen Einrichtungen sowie anderen Akteuren im Sozial- und im Wohnungswesen eng zusammen.

In unserer Funktion als Beratungs- und Initiierungsstelle der Landeshauptstadt Dresden für alternative Wohnformen können wir Interessierte in vielfältiger Weise unterstützen. Das betrifft vor allem folgende Themenbereiche:

  • Information und Beratung zu möglichen Rechts- und Organisationsformen gemeinschaftlichen Wohnens
  • Beratung zu Fragen der Finanzierung Ihres Vorhabens
  • Unterstützung bei der Definition und Gestaltung Ihres gewünschten Wohnkonzeptes
  •  Unterstützung bei der Umsetzung Ihres Konzeptes in ein passendes Raumprogramm
  • Bewerbung Ihres Wohnprojektes auf unserer Website
  • Unterstützung und Beratung bei der Gestaltung Ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu Ihrem Wohnprojekt
  • Unterstützung bei der Suche nach einer passenden Liegenschaft für Ihr Wohnprojekt
  • Unterstützung bei der räumlichen Umgestaltung und Anpassung eines vorhandenen Gebäudes
  • Vermittlung von Expert/innen für die Prozessbegleitung und fachliche Beratung

In den bisher entstandenen AWIG-Haus- und Wohngemeinschaften haben etwa 70 vorwiegend ältere Menschen ein Zuhause gefunden. Für Einige von ihnen ist es durchaus zu einer Art Familienersatz geworden, für andere wieder steht die Nachbarschaftshilfe im Vordergrund und das Eingebundensein in ein sicheres soziales Umfeld. So hat jedes der entstandenen gemeinschaftlich orientierten Wohnprojekte einen individuellen Charakter.

Der Impulsgeber für den Umzug in eine unserer Haus-/Wohngemeinschaften ist oft eine schwierige Lebenslage, wie z. B. gesundheitliche Probleme, ein Sterbefall oder der Wegzug der Kinder. Daneben deutet sich bei der älteren Generation ein Werte- und Einstellungswechsel an. Immer weniger von ihnen akzeptieren die institutionellen Wohnformen Altenwohnheim, Altenheim und Altenpflegeheim. Gleichzeitig wächst bei den älteren Menschen die Sorge, wie sie zukünftig in ihrer jetzigen Wohnung alleine zurechtkommen und in welcher Form sie im Bedarfsfall Unterstützung erhalten können. Während die „älteren“ Senioren hoffen, dass sie nicht zu denjenigen gehören, die notfalls in ein Heim umziehen müssen, ist bei der Generation, die gegenwärtig und in den kommenden Jahren in den nachberuflichen, dritten Lebensabschnitt kommt, eine steigende Mobilitätsbereitschaft zu erkennen.

Kennzeichnend für jedes von AWIG auf den Weg gebrachten und heute betreuten Wohnprojektes ist, dass jeder Bewohner eine vollständig eigene Wohnung mit Küche, Bad und Wohnräumen hat. Viele der Wohnungen haben zudem einen Balkon oder eine Terrasse. Den Bewohnern steht bei jedem Wohnprojekt außerdem ein Gemeinschaftsbereich zur Verfügung, den sie sowohl zusammen als auch individuell nutzen können. Für ihre Wohnungen haben alle Bewohner jeweils eigene Mietverträge abgeschlossen.

Gemeinschaftliche Wohnen in dieser Form bietet eine Vielzahl von Vorteilen: Gemäß einer von uns oft benutzten Abwandlung unseres Namens “Alleine wohnen in Gemeinschaft” kann jeder Bewohner ein selbstständiges Leben in seiner eigenen Wohnung führen, ohne dass er vereinsamt und isoliert ist, wie es nicht selten vielen älteren Menschen in den üblichen Mietshäusern widerfährt. Von zentraler Bedeutung dabei ist, dass die Bewohner in einer intakten und lebendigen Nachbarschaft leben ohne einander einzuengen. Jeder Bewohner behält seine Unabhängigkeit und den Schutz seiner Privatsphäre in seiner Wohnung. Jeder Bewohner entscheidet also für sich, in welcher Form und in welchem Umfang er an gemeinschaftlichen Aktivitäten teilnimmt bzw. mitgestaltet.
Ganz unabhängig davon genießen alle Bewohner größere Geborgenheit und Sicherheit, denn im Notfall ist stets jemand in der Nähe, der Unterstützung und Hilfe leistet oder vermittelt.

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